/ Stephan Schön

Über

Stephan Schön wurde 1981 in Stuttgart geboren.

Seit über fünfundzwanzig Jahren zeichnet er vorwiegend monochrome Portraits mit Bleistift und Kohle. Im Jahr 2002 kommt die Landschaftsmalerei mit Pastellkreide hinzu. Anfang 2019 macht er den Schritt zur abstrakten Malerei in Öl und bezieht ein eigenes Atelier in Stuttgart-Wangen.

Hier entstehen seitdem abstrakte Bilder aller Formate, die sich am ehesten als in der Tradition der „Neuen Europäischen Malerei“ oder des „Amerikanischen Abstrakten Expressionismus“ bzw. seinem europäischen Pendant, dem „Informel“ oder „Tachismus“ stehend beschreiben lassen. Diesen Stilen ist zu eigen, dass sich die Handschrift des Malers meist sehr deutlich von der Handschrift anderer Vertreter derselben Kunstrichtung abgrenzt. Das Spektrum des malerischen Ausdrucks scheint hier fast grenzenlos.

Stephan Schön nutzt diesen Gestaltungsraum. Seinen Bildern wohnt ein unverkennbarer Ausdruck inne, der es schafft, harte Kontraste auf der Mikroebene mit harmonischen Strukturen auf der Makroebene zu verbinden. Dieses Spannungsfeld erfordert es vom Betrachter, sich den facettenreichen Charakter der abstrakten Bilder durch Variation des Betrachtungsabstands schrittweise zu erschließen. Immer wieder aufs Neue entdeckt man Strukturen und Zusammenhänge, die bei vorheriger Betrachtung verborgen schienen. Dieser Entdeckungsprozess kann sich durchaus über einen längeren Zeitraum hinziehen, an dessen Ende das wahre Wesen des Bilds für den Betrachter oftmals klarer zu sein scheint.

Dieser Entwicklungsprozess im Sehen ist dabei auch integraler Bestandteil des Schaffensprozesses von Stephan Schön. Ein Bild gilt erst dann als fertig, wenn das Wesen des Bildes in seinen Augen ein in sich stimmiges, ja wahres ist und dieser Eindruck auch über einen längeren Zeitraum Bestand hat. So erstreckt sich der etappenweise Malprozess bei den meisten Arbeiten über mehrere Monate, da zudem die ausschließliche Verwendung hochwertiger Ölfarben zu langen Trocknungsphasen führt.

Pinsel kommen meist nur beim Auftragen der ersten Schicht Ölfarbe zum Einsatz. Das vorwiegende Malinstrumentarium bilden Messer und die Rakel – ein Werkzeug bestehend aus einer bis zu zwei Meter langen Plexiglasscheibe und einer hölzernen Griffschiene, das beladen mit Farbe in variierenden Anstellwinkeln über die Leinwand gezogen wird. Sie kommt bei fast allen Prozessschritten zum Einsatz: dem Auftragen, Verwischen, Verschränken und Verzerren sowie dem Abtragen der Ölfarbe. Das Wechselspiel von Kontrolle und Zufall prägt hier den malerischen Prozess. Die Rakel ist hierbei Werkzeug des Erschaffens und der Zerstörung zugleich. Sich Schritt für Schritt zwischen diesen beiden Polen bewegend, wird die Ästhetik des Zufalls auf die Leinwand gebannt.

In seinen neuesten Arbeiten beschreitet Stephan Schön durch die Verarbeitung seiner abstrakten Bilder anhand von digitalen Prozessen und Methoden einen gänzlich neuen Gestaltungs- und Erkenntnisweg, der es erlaubt, dem Wesen des Zufalls näher zu kommen, als es konventionelle Methoden der Malerei vermögen.

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